CDU Waldstetten-Wißgoldingen

"Waldstetten - einen Schritt voraus!"

Anton Weber zur Situation der Kulturlandschaft Waldstettens

Der CDU-Gemeindeverband Waldstetten-Wißgoldingen hatte durch seinen Vorsitzenden Hans-Josef Miller die Waldstetter Bürger zum Thema "Kulturlandschaft in Waldstetten" eingeladen. Das Nebenzimmer im Hölzle war voll. Vollerwerbslandwirte, Nebenerwerbslandwirte und interessierte Bürger ließen es sich nicht nehmen, dem langjährigen Stellvertreter des Waldstetter Bürgermeister, CDU-Gemeinde- und Kreisrat zuzuhören und wurden nicht enttäuscht. Denn Anton Weber sprach Klartext und verstand es, komplizierte Zusammenhänge verständlich zu machen.
Es gebe für die Landwirte zwei wesentliche Säulen: Die Sicherung mit Nahrungsmittel und die  Kulturlandschaft erhalten! Doch dies wäre durch behördliche und gesetzliche Auflagen zunehmend schwerer zu leisten. Zumal der Grundsatz für ihn ehern sei: Keine Ökologie ohne Bezug zum ökonomisch Sinnvollen und Möglichen. Die wunderschöne Waldstetter Kulturlandschaft wird sich auch in Zukunft ändern und sei auch in Zukunft durch das Nützen zu schützen. Die Kulturlandschaft gerade in Waldstetten sei ja auch über Jahrhunderte hindurch als von Menschen gemachtes Öko-System gewachsen. Vor hundert Jahren hätte es die fünffache Menge an Ackerland gegeben, um genügend dringend benötigte Nahrungsmittel produzieren zu können. 

Inzwischen haben sich jedoch viel Grünland und Weideflächen entwickelt, die gleichwohl gepflegt werden müssten. Eine von oben verordnete Biotop-Vernetzung wäre hierbei fatal und würde den Handlungsrahmen der Landwirte noch mehr einengen, ja geradezu unmöglich machen. Ökodiktatur führe in die Öko-Wüste. Dabei gebe es auf freiwilliger Basis rund um Waldstetten schon vielfach ökologische Inseln und Vernetzungen. Anhand  eines Luftbild zeigte Weber, dass Waldstetten jetzt schon eine überdurchschnittliche und zwar freiwillige Vernetzung aufweisen könne. Zudem sei zuallererst notwendig, bei solchen verordneten Vorhaben und erzwungenen Maßnahmen, wie es der Antrag der Waldstetter UB vorgesehen hätte, zunächst mit den Betroffenen und Kundigen selbst zu sprechen. Naturschutz sei notwendig, aber mit Kopf und Hirn! Allein rund um den Schlatthof wären auf freiwilliges Agieren hin Hecken zum Schutz von Fauna und Flora entstanden. So hätte die Orts-CDU schon vor über zwei Jahrzehnten Hecken gepflanzt und die Patenschaft hierfür übernommen. Auch seien seit dieser Zeit von der CDU Baumpflanzaktionen wahrgenommen worden, um Streuobstwiesen zu schaffen. Streuobstwiesen und Obstbäume, seien wichtige Lebensräume für verschiedene schützenswerte Tierarten. Jeder gepflanzte Obstbaum sei ein Generationenvertrag.

Vor Ort würden die Christdemokraten im Sinne der Ökologie handeln und sich eben nicht mit ideologischen Phrasen und Halbwahrheiten ohne entsprechend zu handeln begnügen. Prima sei auch der Antrag zum neuen Orts-Haushalt 2017 des CDU-Fraktionsvorsitzenden Hans-Josef Miller, einen Zuschuss von 15,-- Euro für jeden gepflanzten Hochstamm Obstbaum durch zu Gemeinde zu gewähren, ohne dass dies im Grundbuch eingetragen würde. 

Landwirte würden als Spezialisten mit hoher Verantwortung Ihren Lebensraum bebauen und pflegen. Schon sein Vater hätte ihm 1966 nahegelegt, dass ein Feld nach der Sommerbewirtschaftung  mit Blumen und Pflanzen gestärkt werden müsse, womit dem Boden Nährstoffe zugeführt werden würden und die Fauna gestärkt werden würde. Nicht zuletzt Imker und damit Verbraucher würde dies freuen. Die Klimaveränderung würde jedoch auch zu nötigen Umstellungen führen. Inzwischen gebe es im "Ländle" sechs Vegetationstage mehr als vor einem halben Jahrhundert. 

Bio- und konventionelle Landwirtschaft dürfe nicht gegenseitig ausgespielt werden. Noch immer sei die Bio-Landwirtschaft lediglich eine Marktnische. Fatal sei der rapide Rückgang gerade in Waldstetten der hauptberuflichen Landwirte. So hätte es 1935 noch 122 Mitglieder von Milcherzeugern allein in Waldstetten gegeben. Die damals erzielte Milchmenge würde heutzutage von einem mittleren Betrieb erwirtschaftet. 2007 seien es nur noch 36 Nebenerwerbslandwirte und 12 Vollerwerbslandwirte gewesen, wobei diese Zahl inzwischen auch abgenommen hätte. 

Schlimm wäre das Image, das man der Landwirtschaft anhängen würde, anstatt dass die Gesellschaft froh sein würde, dass es regionale Qualitätsnahrungsmittel gebe und gleichzeitig die Kulturlandschaft gehegt und gepflegt werden würde ohne staatliche Subvention, ohne Verordnungen und Erlasse von oben. Eine lebhafte Diskussion mit hoher Zustimmung rundete den Abend ab.